Einbürgerungsfeier: Landrat Seefried händigt 41 Frauen, Männern und Kindern ihre Urkunden aus
Landrat Kai Seefried hat am gestrigen Dienstagabend im Stader Kreishaus 41 Frauen, Männern und Kindern aus elf Herkunftsländern ihre Einbürgerungsurkunden überreicht. Viele kamen mit Verwandten und Bekannten zu der Veranstaltung. Es war bereits die 36. Einbürgerungsfeier, die der Landkreis Stade ausgerichtet hat.
Landrat Kai Seefried rief die Neubürgerinnen und Neubürger dazu auf, sich in die Gesellschaft einzubringen. „Engagieren Sie sich hier bei uns im Landkreis Stade“, sagte der Chef der Kreisverwaltung. „Wir brauchen Sie – mit Ihrem Wissen, mit Ihrem Engagement, mit Ihrer Kraft können Sie entscheidend zum Gelingen unseres Gemeinwesens beitragen.“ Das zeige sich besonders im Ehrenamt – ob bei der Feuerwehr, im Sport- oder Schützenverein oder in der Kommunalpolitik. Hier sei es sehr wertvoll, wenn Menschen mit unterschiedlichen Biografien ihre ganz eigenen Perspektiven einbrächten.

© Landkreis Stade / Daniel Beneke
Die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sind für den Landrat „ein ganz wichtiger Teil unseres Landkreises“. Die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft sei ein Bekenntnis zu gemeinsamen Werten, sagte der Behördenleiter. Die Einbürgerungsfeier sende „ein Zeichen für Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie“ aus, sagte Seefried. Es sei wichtig, jeden Tag für diese Rechte einzutreten – „erst recht in einer Zeit, in der unser demokratischer Rechtsstaat mitunter offen in Frage gestellt wird“.
Für die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sprach Tatjana Witkowski. Sie kam 2003 als Au-Pair aus der Russischen Föderation nach Deutschland, im Anschluss nahm sie ein Lehramtsstudium auf. Witkowski hat 2010 geheiratet und 2012 ihre Tochter Daria bekommen. Aktuell ist sie Klassenlehrerin, Fachlehrerin, Mentorin, Jahrgangsleitung und Sprachlernberaterin an der Ganztagsgrundschule Am Johannisland in Hamburg. „Ein besonders wichtiges Thema ist für mich die Chancengleichheit von Kindern mit Migrationshintergrund“, sagte Witkowski. „Wir haben hier in Deutschland viele nette Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen kennengelernt.“ Sie sei dankbar, eingebürgert zu werden und im Landkreis Stade zu leben.
Die Festrede hielt die Landtagsabgeordnete Melanie Reinecke: „Wir feiern das Ankommen — Ihren Entschluss, Teil unserer Gesellschaft werden zu wollen. Herzlich willkommen in Deutschland!“ Es sei auch „für alle, die Sie begleitet, ein Moment des Stolzes gekommen“. Hinter jedem Antrag, hinter jedem Formular, stecke ein Mensch mit Hoffnung und Träumen. Eine Einbürgerung sei viel mehr als ein Verwaltungsakt, sie sei ein Versprechen auf Mitgestaltung und gegenseitigen Respekt. Reinecke, die auch dem Kreistag angehört sowie als stellvertretende Stader Bürgermeisterin fungiert, betonte: „Heimat ist nicht nur da, wo man geboren ist — sondern auch da, wo man willkommen ist.“ Im Landkreis Stade werde Nachbarschaft gelebt. Die Landtagsabgeordnete rief die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger auf, wählen zu gehen und sich in der Gesellschaft zu engagieren. In den Kommunen schlage das Herz der Demokratie.

© Landkreis Stade / Daniel Beneke
Acht der neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger stammen aus Syrien, sieben aus Afghanistan. Vier waren vor der Einbürgerung staatenlos. Jeweils drei kommen aus dem Irak, dem Iran und Pakistan; jeweils zwei aus Lettland und der Russischen Föderation. Die weiteren Neubürgerinnen und Neubürger stammen aus der Ukraine, Ghana, Indien, Kuba, Nepal, Nigeria, Philippinen, Rumänien, Spanien (jeweils eine Person). Die meisten von ihnen leben in den Hansestädten Stade und Buxtehude. Einige von ihnen sind aber auch in Fredenbeck, Harsefeld, Horneburg, Oldendorf-Himmelpforten, Drochtersen und Jork gemeldet.
Die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger erhielten in dem feierlichen Rahmen ihre Urkunden und ein Grundgesetz überreicht, für die Kinder gab es zudem einen Landkreis-Teddy. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Musikerinnen Nathalie Saleh und Paula Winkler von der Kreisjugendmusikschule Stade. Bei der Einbürgerungsfeier waren auch Mitglieder des Kreistages sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen dabei.
Im vergangenen Jahr wurden 715 Menschen aus 38 Ländern im Landkreis Stade eingebürgert. Sie kamen vornehmlich aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, dem Iran und der Russischen Föderation.
Quelle: Landkreis Stade, Meldung vom 26.11.2025
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