Wir sind Biosphäre – Wegweiser in Arbeit
Mit der konstituierenden Sitzung haben die Vertreter*innen der Biosphären-Kommunen am 1. Juli in Wilhelmshaven gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung den Lenkungsrat der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer ins Leben gerufen. Erster Gemeinderat Michael Röben vertritt Gemeinde Zetel.
In dem einvernehmlich beschlossenen Gremium wird künftig über die Weiterentwicklung der Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats sowie über gemeinsame Projekte entschieden. Im Fokus steht im kommenden Jahr die Entwicklung zunächst eines Rahmenkonzepts mit Schlüsselprojekten als Wegweiser für die nächsten zehn Jahre.
„Wir wollen mit dem Wegweiser für uns erarbeiten, was wir in den nächsten zehn Jahren im Hinblick auf eine nachhaltige Regionalentwicklung gemeinsam erreichen wollen“, erläuterte Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, welche ebenfalls als Verwaltungsstelle der Biosphärenregion fungiert. Dazu gehören ganz konkrete Schlüsselprojekte, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Biosphärenregion bietet Raum, um neue Ansätze für Nachhaltigkeit und für alle Beteiligten auszuprobieren; zugleich wird auf laufende Projekte und Kooperationen mit weiteren Akteur*innen in der Region aufgebaut. Konkrete Beispiele sind bereits jetzt Projekte zur Reduzierung von Lichtemissionen, zum nachhaltigen Tourismus in der Wattenmeerregion, die Förderung der Biodiversität auf kommunaler Ebene und der stetige Ausbau des Netzwerks der Biosphären- und Nationalpark-Partner und der Initiative Biosphärenschulen.
Florian Eiben, Bürgermeister der Stadt Norden, betonte: „Die konzeptionelle Arbeit ist wertvoll, um Weichen für die Zukunft zu stellen. Gleichzeitig ist es wichtig, bereits die konkrete Zusammenarbeit in unserer noch neuen Biosphärenregion voranzutreiben.“ Daher zeigte er sich erfreut, dass im Gebiet der Stadt Norden und der Samtgemeinde Hage modellhaft eine „Biosphären-Radroute“ erarbeitet wird, um Nachhaltigkeitsthemen auch im wörtlichen Sinne „erfahrbar“ zu machen.
Als weiteres Arbeitsfeld wurde identifiziert, wie sich die Herausforderungen in Zeiten der Transformation der Energiesysteme mit umwelt- und klimaschonendem Wirtschaften vereinbaren lassen. „In Nordenham gestalten wir den Wandel: Mit dem klaren Bekenntnis zur Energiewende und dem Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft verbinden wir Klimaschutz mit wirtschaftlicher Stärke und sozialer Verantwortung. Als Biosphären-Stadt zeigen wir, dass ökologische, ökonomische und soziale Ziele gemeinsam erreicht werden können – nicht als Gegensätze, sondern als tragende Säulen einer zukunftsfähigen Industrieregion”, unterstrich Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen.
Insgesamt ergab sich ein vertrauensvoller Austausch über aktuelle Aktivitäten und die nächsten gemeinsamen Schritte in der Biosphärenregion. Der Lenkungsrat soll künftig zweimal im Jahr tagen, eine Arbeitsgruppe bereitet die Treffen fachlich vor. Das Rahmenkonzept soll gemeinsam in mehreren Fachworkshops erarbeitet und im nächsten Sommer vorgestellt werden. Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsprojekte läuft davon unberührt parallel weiter.
Über die Biosphärenregion
Das UNESCO-Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer umfasst derzeit mit seiner großen Kern- und Pflegezone das Gebiet des gleichnamigen Nationalparks. Hier steht die Natur im Vordergrund: aufgrund ihres außergewöhnlichen universellen Werts von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt und als Nationalpark geschützt. Daran grenzt auf den Inseln sowie binnendeichs auf dem Festland die Entwicklungszone des Biosphärenreservats an, in der modellhaft umwelt- und sozialverträgliche Lebens- und Wirtschaftsweisen zum Wohle der nachfolgenden Generationen erprobt werden. Weitere Informationen unter watten.land
Die Erstellung des Rahmenkonzepts erfolgt im Rahmen des Projekts „Gemeinsam für die Biosphäre Wattenmeer“, kofinanziert von der Europäischen Union und dem Land Niedersachsen.
Zur Meldung auf zetel.de