Destedt erinnert an das Ende des Zweiten Weltkrieges 1945

Destedt. Die Erinnerung an das Kriegsende vor 80 Jahren stand im Mittelpunkt der Veranstaltung zum Volkstrauertag in der Destedter Epiphaniaskirche. Eingeladen hatten der Ortsrat und die ev.-luth. Kirchengemeinde. Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und des Ortsrates legten am Ehrenmal Kränze nieder. Mitglieder der örtlichen Vereine sprachen das vom Bundespräsidenten Theodor Heuss 1952 eingeführte Todengedenken.

In seiner Ansprache ging Ortsbürgermeister Dr. Diethelm Krause-Hotopp auf das Ende des Zweiten Weltkrieges ein und die Hoffnungen der Menschen in Destedt, als Amerikaner am 12. April 1945 das Dorf befreiten. Allerdings kehrte der Krieg am 21. April noch einmal nach Destedt zurück. Deutsche Truppen wollten noch nicht aufgeben und lieferten sich mit amerikanischen Soldaten am Elmrand Gefechte. Leutnant Rudolf Schimmelpfennig kam dabei ums Leben und fand auf dem Destedter Friedhof seine letzte Ruhestätte. Mit dem 8. Mai 1945, dem Tag der Befreiung, war die menschenfeindliche, rassistische, antisemitische und antidemokratische Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten endlich vorbei. Eindringlich mahnte der Ortsbürgermeister, mit den Worten des Bundespräsidenten Walter Steinmeier, vor den Gefahren rechtsextremer Kräfte. „Der waghalsige Versuch, Antidemokraten zu zähmen, indem man ihnen Macht gewährt, ist damals in der Weimarer Republik gescheitert. Deshalb sollten wir aus der Geschichte lernen.“

Ingelinde Wohld, damals 15 Jahre alt, berichtete in bewegenden Worten, wie sie das Ende des Zweiten Weltkrieges in Destedt erlebte. Die Konfirmandinnen Annika Keller und Maya Thiede lasen den von Dieter Hildebrand verfassten Text „Den Führer entsetzen“ vor. Hildebrandt, 1927 geboren, schildert seine Erlebnisse als Rekrut im letzten Aufgebot Hitlers, das fast ausschließlich aus Jugendlichen oder Kriegsversehrten bestand. Zu den Atombombenabwürfen auf Japan im August 1945 hat Marie Luise Kaschnitz ein Gedicht geschrieben, das Carola Wilhelms vortrug. Niels Respondek und Annette Meyer schlossen mit dem Vaterunser, Fürbitten und dem Segen. Zum Schluss sangen alle gemeinsam das Friedenslied „We shall overcome“ . Wolfgang Brodbeck und Beate Holder Kirst (Schwabenduo) begleiteten die Veranstaltung musikalisch.

Bis in die Abendstunden standen die Menschen in der Kirche noch beisammen und tauschten ihre Gedanken aus.