Spendenaufruf: Auszeit für ukrainische Kinder aus Kriegsgebiet
In Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg ermöglicht der Landkreis Stade Kindern aus der Region Mykolajiw eine Auszeit in Ruhe und Sicherheit. Voraussichtlich Ende September werden sich 30 Mädchen und Jungen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern zehn Tage lang in Stade von Luftalarm und Angriffen erholen können. Zur Realisierung des Projekts werden jetzt Spenden gesammelt.

© Landkreis Stade / Daniel Beneke
„Der Landkreis Stade steht fest an der Seite der Opfer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine“, betont Landrat Kai Seefried. Das zeige sich nicht nur bei der Aufnahme von insgesamt rund 5000 Vertriebenen im Landkreis Stade, sondern auch bei der mannigfaltigen humanitären Hilfe. Seit mehr als drei Jahren haben ehrenamtliche Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Auftrag des Landkreises etliche Male Einsatzfahrzeuge und Hilfsgüter – vornehmlich für Rettungseinheiten und Kliniken – an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht, dort nahmen ukrainische Freiwillige die Konvois entgegen und überführten sie ins Kriegsgebiet. Feuerwehren, Rettungsdienste, Krankenhäuser und Kinderheime haben auf diese Weise Spenden im Wert von mehreren Hunderttausend Euro erhalten. „Dieses Engagement ist nur möglich aufgrund des starken Engagements unserer Blaulicht-Familie“, sagt Seefried. „Allen Helferinnen und Helfern danke ich von Herzen für ihren Einsatz!“ Die Hilfstransporte würden fortgesetzt, sagt der Landrat, der sich beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Menschen im Landkreis Stade zeigt. „Ohne die Spenderinnen und Spender hätten die Konvois nicht starten können.“
Noch im Herbst dieses Jahres sollen indes Kinder und Jugendliche aus der Oblast Mykolajiw – der offiziellen Partnerregion Niedersachsens im Süden der Ukraine mit Zugang zum Schwarzen Meer – eine Auszeit im Landkreis Stade verbringen. „Die Kinder leiden am stärksten unter den Folgen dieses furchtbaren Krieges. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, wenigstens für ein paar Tage keine Angst um ihr Leben haben zu müssen“, sagt Seefried. Mykolajiw wird immer wieder von russischen Angriffen mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen überzogen. Generalkonsulin Dr. Iryna Tybinka vom Generalkonsulat der Ukraine im Hamburg hatte das Projekt angeregt. Das Land Niedersachsen stärkt die Oblast Mykolajiw im Rahmen der 2024 gestarteten Solidaritätspartnerschaft durch humanitäre Hilfe, Unterstützung beim Wiederaufbau, Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Gesundheitsvorsorge sowie Begleitung bei der EU-Integration. „Wichtig dabei ist die Bildung und Förderung von Partnerschaften in den Bereichen Bildung und Wissenschaft, Justiz und Polizei, nachhaltige Entwicklung sowie die Vernetzung auf kommunaler Ebene“, heißt es aus der Staatskanzlei.
Auf Initiative des Landrates haben zahlreiche Vereine und Verbände ihre Mitwirkung bei der Kinderfreizeit erklärt. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade stellt als Unterkunft das Bettenhaus beim Technologiezentrum des Handwerks im Gewerbegebiet Stade-Süd zur Verfügung. Der Kreisverband Stade des Deutschen Roten Kreuzes übernimmt die Koordination der Unterbringung und des Programms. Zahlreiche weitere Organisationen wie die Johanniter-Unfallhilfe, die Kreislandfrauen, der Kreissportbund und die evangelisch-lutherischen Kirchenkreise Stade und Buxtehude haben ihre Unterstützung zugesagt. „Über diesen starken Einsatz der Zivilgesellschaft freue ich mich sehr“, sagt Seefried. „Nur durch dieses mannigfaltige ehrenamtliche Engagement können wir das Projekt realisieren.“ Der Landrat bittet die Bürgerinnen und Bürger um Spenden, um der ukrainischen Delegation z.B. Ausflüge und andere Aktivitäten zu ermöglichen.
Zwei Spendenkonten stehen mit dem Verwendungszweck „Kinderfreizeit Ukraine Landkreis Stade“ zur Verfügung:
DRK-Kreisverband Stade gGmbH
IBAN: DE12 2415 1116 0000 1131 18
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden
IBAN: DE16 3702 0500 0004 3107 18
Quelle: Landkreis Stade
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