Tag des Friedhofs in Wienhausen – ein Ort des Erinnerns und der Begegnung

Der Friedhof in Wienhausen ist mehr als ein stiller Ort. Er ist ein Raum des Lebens, der Erinnerung, der Gemeinschaft und der Hoffnung – mitten im Herzen des Dorfes. Kürzlich lud die Kirchengemeinde Wienhausen gemeinsam mit der AG Nachhaltigkeit zum „Tag des Friedhofs“ ein, um diesen besonderen Ort neu zu entdecken.

Es ging darum, sich Themen wie Tod, Trauer und Abschied einmal ganz bewusst und zugleich lebendig zuzuwenden. Viele Besucherinnen und Besucher haben sich beteiligt. In einen symbolischen Koffer konnten sie legen, was sie auf ihre „letzte Reise“ mitnehmen würden. Auf einer großen Tafel sammelten sich bunte Antworten auf die Frage: „Wenn ich bald sterbe, möchte ich noch …“ – von kleinen Wünschen bis zu großen Lebensträumen reichten die Hoffnungen.

Ein Büchertisch lud zum Stöbern ein, das Trostcafé stellte seine Arbeit vor und bot Raum für Gespräche. Bei Kaffee und Kuchen entstand ein lebendiger Austausch. Beim Rundgang über den Friedhof wurden Fragen gestellt und Ideen geteilt. Als ein Zeichen der Hoffnung wurden gemeinsam Krokusse gepflanzt – Blumen, die im Frühling neu aufbrechen und an Zuversicht und Neubeginn erinnern werden.

Unter dem Leitgedanken „Der Friedhof als Ort der Begegnung“ wurde an diesem Nachmittag auch das geplante Projekt vorgestellt, das den Wienhäuser Friedhof Schritt für Schritt zu einem sozialen, kulturellen und spirituellen Raum entwickeln möchte. Geplant sind ein Pavillon für Begegnungen, ein Trauerweg mit beschrifteten Bänken, neue Formen der Erinnerungskultur sowie Friedensarbeit an den Gräbern der Kriegsopfer. Die besinnliche Andacht am Ende machte deutlich: Inmitten von Abschied und Vergänglichkeit bleibt die Gewissheit, dass Leben und Hoffnung weitergehen.

Der Tag hat gezeigt: Der Wienhäuser Friedhof bewahrt nicht nur Vergangenes, sondern eröffnet Zukunft. Ein Ort, an dem Menschen einander begegnen – mit ihrer Trauer, ihren Fragen, ihrer Hoffnung und ihren Wünschen.