Wer muss, der muss: Barrierefreie WC-Anlage für das Museum Harsefeld
Das Museum Harsefeld zählt zu einer der kulturell bedeutendsten Stätten im Elbe-Weser-Raum. Es befindet sich in der historischen Amts- und Gerichtsstube im Klosterpark in Harsefeld – einem anerkannten Baudenkmal, dessen Fundamente in die Klosterzeit (1102-1647) zurückreichen. Die Sanitärräume datieren zwar „nur“ aus dem Jahr 2001, entsprechen aber nicht mehr den Bedürfnissen der Museumsgäste, insbesondere der jüngsten und älteren. Für den Umbau zu einer barrierefreien WC-Anlage erhielten die Museumsverantwortlichen in Harsefeld nun die Zusage über Fördermittel des Landkreises Stade und der Europäischen Union.
Knapp 5.000 Besucherinnen und Besucher zählt das Museum jährlich und manch einer oder eine davon muss auch mal das stille Örtchen aufsuchen. „Die zurzeit vorhandenen WC-Anlagen sind kleine, dunkle Zellen, die weder mit einem Rollator und schon gar nicht mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen befahr- und damit nutzbar sind. Die WC-Anlagen in der jetzigen Form entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards,“ sagt Susanne de Bruijn, Vorsitzende des Museumsträgers, dem Verein für Kloster- und Heimatgeschichte Harsefeld e.V. „Es war schon seit einigen Jahren ein Wunsch unseres Vereins, die WC-Anlage barrierefrei herzustellen. Leider scheiterte es bisher an der Finanzierung, aber auch an entsprechenden baulichen Vorgaben.“
Jetzt gibt es grünes Licht für einen Umbau der Toiletten sowohl seitens der Denkmalschutzbehörde als auch der Geldgeber. Die Finanzierung übernimmt der Flecken Harsefeld als Betreiber des Museums. Finanzielle Unterstützung kommt vom Landkreis Stade nach der Kulturförderrichtlinie und der LEADER-Region Moorexpress-Stader Geest mit EU-Fördermitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). „Dies ist ein starkes Signal, welches die überregionale Bedeutung des Museum Harsefeld wiederspiegelt,“ freut sich Gemeindedirektorin Ute Kück über die Förderzusagen.

Im Rahmen des geförderten Umbaus soll ein moderner, barrierefreier Sanitärbereich entstehen. „Dieser wird als Unisex-Toilette ausgeführt und beinhaltet künftig sowohl eine rollstuhlgerechte Ausstattung als auch einen Wickeltisch, um eine möglichst inklusive Nutzung zu ermöglichen,“ erklärt Alina Samavat. Sie ist im Harsefelder Bauamt mit dem Projekt betraut. Mit dem Umbau im historischen Bestand beauftragt ist das Architekturbüro Frenzel & Frenzel, welches die Maßnahme in enger Abstimmung mit dem Bauamt und der Denkmalschutzbehörde durchführen wird.
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