Wie das Rebhuhn geschützt werden kann
Die Hegeringe in Brest und Aspe engagieren sich zum Schutz des Rebhuhns. Bei einer Rundfahrt durch die Feldmark haben die Jägerinnen und Jäger gezeigt, wie das vom Landkreis Stade unterstützte Projekt erste Früchte trägt.

© Landkreis Stade / Daniel Beneke
Wo es dem Rebhuhn gut gehe, da sei die Natur grundsätzlich intakt, heißt es unter Fachleuten. Doch die Rebhuhn-Population ist bedroht. Deshalb werden vielerorten Schutzprogramme, häufig initiiert von der Jägerschaft, aufgelegt. Finanziell unterstützt und fachlich begleitet wird das Projekt in der Region Brest-Aspe vom Amt Naturschutz des Landkreises Stade. Der Erfolg gibt den Beteiligten Recht: Bereits nach kurzer Zeit stellen sich die ersten Erfolge ein. Die enge Zusammenarbeit von Jägern, Landwirten, Naturschützern und Behördenvertretern sei ein Schlüssel des Erfolgs.
„Das Rebhuhn ist ein Charaktervogel der Geest“, betonte Landrat Kai Seefried, der sich gemeinsam mit Naturschutz-Amtsleiter Dr. Uwe Andreas vor Ort selbst ein Bild von den geförderten Maßnahmen gemacht hat. Bedroht sei die Population vor allem durch fehlende Nahrung für die Küken und die Zunahme von Fressfeinden (sogenannte Prädatoren) wie Waschbär und Marderhund. Die Jägerschaft bemühe sich schon lange um den Schutz der Rebhühner, lobte der Landrat. Etwa mit dem freiwilligen Verzicht auf die Bejagung der Art und mit dem Anlegen von Büschen als Rückzugsmöglichkeit.
Aktuell führt die Jägerschaft Stade Rebhuhn-Schutzprojekte in Ohrensen, Oldendorf, Mulsum, Kutenholz, Aspe und Brest aus. Mit gezielten Maßnahmen werden Lebensräume verbessert, Fütterungen in Notzeiten angeboten und eine Infrastruktur zum Prädationsmanagement geschaffen. Der Landkreis Stade unterstützt die Projekte finanziell und ist beratend tätig. Die Jägerschaft liefert jährlich Monitoring-Daten aus den Projekten, die für die Naturschutzarbeit des Landkreises hilfreich sind. 35.000 Euro aus der Jagdabgabe und 100.000 Euro aus dem Naturschutzfonds fließen in diese Projekte. Gefördert werden die Maßnahmen unter anderem auch vom Chemiekonzern Dow und von der Bingo-Umweltstiftung.

© Landkreis Stade / Daniel Beneke
„Davon profitieren auch viele andere Tiere und Pflanzen“, betont Amtsleiter Dr. Andreas. „Wir sehen jede Menge Kiebitze, die ihre Brut hochkriegen“, bestätigte der Brester Jäger und Landwirt Christoph Wölfel. Jägerschaft und Landwirtschaft arbeiten zum Wohle des Rebhuhns Hand in Hand: In Brest und Aspe werden Blühwiesen angelegt, Feldränder seltener gemulcht. Ein Biotop mit großem Teich ist entstanden, Wasserläufe werden bewusst offengelassen. Futtereimer bieten Nahrung – auch im Winter bei Schnee und Eis. Ein wichtiger Faktor für den Rückgang der Rebhuhn-Bestände sind Prädatoren wie Füchse, Waschbären, Marder und Raubvögel. Sie fügen Eiern und Küken Schaden zu, werden deshalb verstärkt bejagt. Dabei helfen neu installierte Betonrohrfallen. Wenn ein Tier in die Falle tappt, werden die Jäger per Smartphone-App in Echtzeit informiert.
In Brest und Aspe ist die Rebhuhn-Population im ersten Projektjahr um zwölf Prozent gewachsen, in Kutenholz hat sie sich im Laufe weniger Jahre inzwischen sogar verdoppelt. „Das alles ist nur durch den Einsatz der Jäger möglich“, sagt Landrat Seefried. Alle Akteure würden weiter Hand in Hand zusammenarbeiten, versprachen die Jäger.
Quelle: Landkreis Stade
Aspe, Bingo-Umweltstiftung, Brest, Dow, Hegering, Jäger, Jägerinnen, Kai Seefried, Kutenholz, Landkreis Stade, Landrat, Landwirten, Mulsum, Naturschützern, Ohrensen, oldendorf, Rebhuhn, Rebhuhn-Population, Rebhuhn-Schutzprojekte, Schutzprogramme